WEIHNACHTEN UND EMOTIONEN
Jedes Jahr verändert sich mit den nahenden Weihnachtstagen das kollektive Feld der Emotionen. Wenn wir im Kerzenlicht mit unseren Liebsten zusammensitzen, wenn berührende Klänge eines Weihnachtskonzerts Gefühle in Fluss bringen, wenn wir einander liebevoll beschenken, öffnen sich Herzen in grosser Zahl. In einem Feld von offenen Herzen, vielleicht aber auch in einem Feld von Erwartungen und Erschöpfung, tendieren wir verstärkt zu Verletzlichkeit. Tragen wir also bewusst Sorge zu uns und zu unseren Mitmenschen.
Im berühmten Buch Ein Kurs in Wundern steht in Kapitel 281 der Leitsatz:
«Ich kann durch nichts verletzt werden als durch meine Gedanken.»
Dieser Satz basiert auf der Grundlage, dass wir in Wahrheit geistige Wesen und nur während der Zeit einer Inkarnation mit einem Körper verbunden sind.
Nur noch wenige Urvölker leben nach dem geistigen Prinzip, dass alles Eins und geistig ist, dass alles schwingt, dass alles eine Ursache und eine Wirkung hat und einem bestimmten Rhythmus folgt, dass alles Irdische eine geistige und alles Geistige eine irdische Entsprechung hat … (nach den 7 geistigen Prinzipien von Hermes Trismegistos)
Mit diesem Bewusstsein, dass wir geistige Wesen sind, soll vor zweitausend Jahren eine leuchtende Seele inkarniert haben. Sie lebte im Einklang mit den geistigen Gesetzen und lehrte diese in ihrem Umfeld. Später wurden sonderbare Geschichten zum Leben dieser inkarnierten Seele niedergeschrieben. Sie soll sogar die Fähigkeit gehabt haben – so wird erzählt – , Stürme zu bändigen und übers Wasser zu gehen.
Wasser, unser Lebenselixier, wird in der Philosophie und in vielen Heilsystemen den Gefühlen zugeordnet. Es fliesst Augenwasser, wenn wir zu Tränen gerührt oder traurig sind. Von Menschen, die sich intensiv im Herzen berühren lassen sagt man, sie seien nah am Wasser gebaut.
Mit gefällt der Gedanke, dass das Wasser in der Geschichte von Jesus ganz einfach symbolisch für unsere Emotionen dargestellt worden sein könnte. Jesus hatte demnach die Gabe, emotionale Stürme zu meistern und über den Gefühlen zu stehen. Im Wissen darum, dass wir im Ursprung geistige Wesen und unverletzlich sind, dass wir Eins mit der Quelle sind, verblasst die Wucht, mit welcher uns Gefühle im Menschsein im Griff halten können.
Das heisst nun aber nicht, dass wir unsere Emotionen nicht leben sollten. Im Gegenteil. Wasser ist unsere Lebensgrundlage. Emotionen gehören zu uns und wollen ehrlich und wahrhaftig gelebt werden. Sind sie aber zu schwer, um wieder Freude empfinden zu können, ist vielleicht ein tiefer Heilungs- und Reinigungsprozess in Fluss gekommen, der nun vergangene Verletzungen transformiert. Es ist aber lohnenswert, sich um die Kunst zu bemühen, eigene Emotionen im richtigen Licht sehen zu lernen.
Wenn wir uns verletzt fühlen, wenn wir traurig oder wütend sind, könnte die Ursache für diese Gefühle tatsächlich unser eigenes Denken sein.
Der Lichtweg erfordert von uns viel Ehrlichkeit. Nur wenn wir ehrlich mit uns selbst sind, können sich die Nebel klären. In Klarheit sehen wir besser, was für uns wirklich wahr ist.
So wünsche ich nun von Herzen lichtvolle und frohe Festtage und nebst Glück und Freude auch klare Sicht auf die innere Wahrheit im neuen Jahr.
Alles Liebe
eVa Völkle